Ernährung

Ernährungstrend Clean Eating

Clean Eating ist der neue Trend, der rund um die Welt geht. Wir beantworten in diesem Beitrag die wichtigsten Fragen dazu.

1. Was ist Clean Eating und muss es vegetarisch sein?

Ernährungstrends gibt es inzwischen viele. Und einige davon haben etwas verwirrende Bezeichnungen. Zum Beispiel das sogenannte „Clean Eating“. Clean was? Klar, das Übersetzen ist nicht schwer.

Doch was genau bedeutet „sauberes Essen“ eigentlich? Und muss das CE unbedingt vegetarisch oder sogar vegan sein? Sind nur Bio Produkte erlaubt? Diesen Fragen soll im folgenden Ratgeber auf den Grund gegangen werden.

2. Sauber essen und gesünder leben

Das Clean Eating setzt primär auf unverarbeitete Lebensmittel, welche frisch zubereitet werden. Dies führt nicht nur zur häufig gewünschten Gewichtsreduzierung, sondern auch zu mehr Wohlbefinden und einem reinen Gewissen in Bezug auf den Nahrungsmittelkonsum.

Doch wer jetzt an Rohkost denkt, der irrt. Zwar spielt die Rohkost beim CE eine entscheidende Rolle, jedoch geht es nicht darum Unmengen davon zu verzehren.

Das wäre zwar der Idealfall, jedoch ist dies kaum umsetzbar. Denn wer von uns ist schon in der Lage, sich permanent von Rohkost-Kreationen zu ernähren? Schließlich verspüren wir vor allem im Winter die Lust, etwas Warmes zu essen. Das Knabbern an Karotten und Sellerie wirkt daher wenig attraktiv. Aber darum geht es auch nicht.

3. Weg mit den Fertigprodukten!

Beim CE geht es darum, möglichst viele natürliche Zutaten zu verwenden und diese schonend zuzubereiten, um eine gesunde Ernährungsform zu gewährleisten. Auf künstlich hergestellte Lebensmittel und Fertigprodukte sollte deshalb verzichtet werden. Stattdessen halten regionale und saisonale Zutaten Einzug in der Küche.

Apropos regional und saisonal: Muss das CE zwangsläufig vegetarisch oder vegan sein? Nein! Denn beim CE geht es darum, dass sauberes Essen verzehrt wird. Und damit ist nicht die Hygiene gemeint, sondern die Lebensmittelchemie, welche besonders zahlreich in Fertigprodukten vorkommt. Darunter:

  • Fließverbesser
  • Trennmittel
  • Konservierungsstoffe
  • Geschmacksverstärker
  • Farbstoffe
  • Gehärtete Fette u.v.m.

Beim Clean Eating geht es darum, eben auf diese Lebensmittelzusätze zu verzichten und stattdessen natürliches Essen zu kochen. Dabei tritt der wahre Geschmack in den Vordergrund. Das bedeutet, dass nicht jede Speise süß oder würzig sein muss. Aber das Schöne daran: Alles ist erlaubt. Nur eben ohne Zusatzstoffe.

Dementsprechend ist auch die Aufnahme von Kohlenhydraten kein Tabu. Doch so schön wie das alles klingen mag, so hat das CE einen ganz entscheidenden Nachteil: Der Aufwand!

Sowohl in Bezug auf die Beschaffung der Lebensmittel, als auch auf die Zubereitung, die Aufbewahrung und den Transport, wenn es zum Beispiel darum geht das vorbereitete Mittagessen im „clean-style“ mit zur Arbeit zu nehmen.

4. Clean Eating bedeutet Aufwand beim Einkaufen

Wer sich grundsätzlich daran hält, auf synthetische Zusatzstoffe zu verzichten, ebnet sich den Weg in ein schlankeres und vor allem gesünderes Leben. Doch dieses Vorhaben ist nicht immer ganz leicht.

Die Faustregel lautet: Je kürzer sich die Zutatenliste gestaltet, umso besser. Doch genau da liegt der Knackpunkt. Denn wenn wir uns im Supermarkt umschauen, wird klar: kaum ein Produkt ohne Lebensmittelchemie.

Wer sich die Mühe macht und die Produkte genauer untersucht, wird feststellen, dass es eigentlich unmöglich ist, Lebensmittel ohne Zusatzstoffe zu finden. In der Obst- und Gemüseabteilung werden wir auch nur bedingt fündig.

Zwar handelt es sich dort um Rohkost-Waren, jedoch sind diese häufig mit Pestiziden belastet, welche das Prinzip des CE radikal zunichtemachen. Alternativ steht der Besuch des Bio-Supermarktes an. Bio Produkte zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass auf Lebensmittelchemie weitestgehend verzichtet wird.

Wer auch auf Zusätze wie das häufig verwendete Palmöl verzichten will, muss sich mit einem erhöhten Suchaufwand konfrontieren.

5. CE leicht gemacht: Kochboxen aus dem Internet

Hier bietet es sich an, auf Kochboxen zurückzugreifen. Diese sind auch in der vegetarischen beziehungsweise veganen Ausführung erhältlich, können auf Wunsch ausschließlich mit Bio Produkten bestellt und direkt an der Haustür entgegengenommen werden.

Das Rezept und die dafür erforderlichen Lebensmittel sind Bestandteil der Kochboxen, welche bei zahlreichen Anbietern im Netz geordert werden können.

Die Beschaffung der Lebensmittel fällt auf diese Weise weg. Dennoch sind weitere Aspekte zu berücksichtigen, wenn es um die korrekte Ausführung des CE geht. So sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass das tägliche Frühstücken nicht vernachlässigt wird.

Hinzu kommt, dass mehrere kleine Mahlzeiten konsumiert werden sollten. Das bedeutet bis zu sechs kleine Mahlzeiten täglich, welche im Idealfall mit Eiweiß und komplexen Kohlenhydraten (zum Beispiel Süßkartoffel) kombiniert werden.

6. Welche Risiken gibt es?

Grundsätzlich sind keine Risiken beim Clean Eating zu erwarten, da das Prinzip auf gute alte Empfehlungen im Rahmen der ausgewogenen Mischkost basiert. Wer seine Ernährung dahingehend umstellt nur noch naturbelassene Lebensmittel zu verarbeiten, seine Mahlzeiten selbst zubereitet und auch auf die Qualität der Konsumgüter achtet, tut seinem Körper und seinem Geist etwas Gutes. Risiken sind dazu keine bekannt.

7. Logisch aber wissenschaftlich nicht belegt

Allerdings handelt es sich beim CE auch um einen Internet-Hype, welcher mit vielen Ratgebern, Blogs und Videos behaftet ist. Der wissenschaftliche Background ist dabei oft nicht zu finden.

Stattdessen versprechen junge und attraktive Frauen auf Youtube, dass sich mit dem CE nahezu Wunder bewirken lassen. So soll der Ernährungstrend dafür sorgen, dass wir uns von unserem Blähbauch und überflüssigen Pfunden in kürzester Zeit verabschieden können. Hier hilft ein Blick auf die Kalorientabelle.

Hinzu kommt die reinere Haut, die bessere Konzentrationsfähigkeit, mehr Energie und weniger Kopfschmerzen. Inwieweit die angekündigten Verbesserungen eintreten, muss jeder für sich selbst herausfinden. Wissenschaftliche Belege gibt es dazu jedenfalls nicht.

Doch es bedarf auch keiner Langzeitstudie um zu begreifen, dass die in Fertigprodukten verwendete Lebensmittelchemie schlecht für unseren Organismus ist. Das betrifft auch die Weichmacher in Plastikverpackungen, welche zum Teil Rohkost-Lebensmittel umhüllen.

Zum Beispiel die in Plastik eingeschweißte Salatgurke. Diese und viele weitere Faktoren belasten unseren Organismus, weshalb das CE ein guter Ansatzpunkt sein kann, den Körper von zahlreichen Schadstoffen zu befreien.

8. Für wen eignet sich die Ernährungsform?

Im Prinzip ist das CE für jeden Menschen geeignet, der eine gesündere Ernährung anstrebt. Zumindest stellt der Trend einen Anreiz dar, einmal über unsere Konsumgüter nachzudenken. Daraus ergibt sich für viele Menschen die logische Schlussfolgerung: Weniger Zusätze, weniger Belastung.

Und allein dieser Aspekt sollte den Anreiz wecken, die eigene Ernährungsform zu optimieren. Auch wenn man im ersten Moment an Aufwand in der Küche und im Supermarkt denkt. Letztendlich ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Und so sollte sich bereits nach einigen Tagen Clean Eating ein wenig Routine bei der Zubereitung von Mahlzeiten eingestellt haben.

9. So viel Zeit muss sein!

Grundsätzlich gilt: Zeit hat man nicht, man nimmt sie sich! Und für eine gesunde Ernährung sollte man sich immer Zeit nehmen können. Denn der chronische Zeitmangel im stressigen Arbeitsalltag ist der Grund dafür, weshalb so viele Hersteller auf die Produktion von Fertigprodukten setzen.

Eben weil die Nachfrage da ist viele Arbeitnehmer lieber auf Wasserkocher und Tütensuppe zurückgreifen, anstatt sich eine ausgewogene Mahlzeit ohne Zusätze von zu Hause mitzunehmen.

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