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7 Tipps für professionelle Videos

In diesem Artikel findest du sieben Tipps, die du unbedingt beim Filmen eines Videos beachten sollten, um schneller bessere und professionelle Videos selber zu machen.

Professionelle Videos selber machen

Ich bin Armin Bichler von Stadtshow Videoproduktion München. Ich habe in den letzten 15 Jahren mehr als 1000 Videos fürs TV und Internet produziert. Dabei habe ich vor allem eins gelernt: Es kommt nicht darauf an, wie aufwändig ein Video gemacht ist, sondern auf den Inhalt. YouTube zeigt das seit Jahren.

Aus Kinderzimmern sind Jugendliche mit einer Webcam zu Stars geworden.

Der technische Fortschritt macht es möglich, dass man mittlerweile mit Smartphones Videos auf dem Niveau von professionellen Kameras von vor fünf Jahren aufnehmen kann.

Für die meisten Videos ist das absolut ausreichend. Vor allem, wenn man gerade anfängt sich, sein Hobby oder sein Unternehmen in Videos darzustellen.

Mit den wachsenden Zuschauerzahlen wachsen auch die Ansprüche und man investiert zwangsläufig in professionelleres Equipment. Aber für den Anfang reicht es, wenn man eine gute Idee hat und sich um ein paar grundlegende Dinge kümmert.

1. Konzept

Ein guter Plan ist die Basis für jedes Projekt. Die in die Planung investierte Zeit, zahlt sich aus. Du wirst Zeit und Geld sparen und eine Menge Probleme von vornherein vermeiden, wenn du exakt vorausplanst.

Überlege dir, welches Ziel für dich wichtig ist und was du mit dem Video erreichen willst und wie du das Video strukturierst.

Je mehr Erfahrung man vor der Kamera hat, desto flüssiger wird man sprechen. Dann reichen auch vielleicht schon Stichpunkte für dein Konzept, damit du den roten Faden während des Drehs nicht verlierst. Andere lesen ungehemmt wortwörtlich alles von einem Blatt neben der Kamera ab oder haben sogar einen Teleprompter wie bei der Tagesschau.

Mein 5-Schritte-Plan für ein Video sieht so aus:

  1. Hook (Angelhaken): Mit dem man das Interesse der Zuschauer weckt.
  2. Intro: Wer bin ich und was mache ich (kurz)
  3. Call-to-Action #1: Liken, Abonnieren oder sonstige Infos
  4. Das eigentliche Thema: Vor- und Nachteile / eigene Meinung / andere Meinung
  5. Call-to-Action um vorher definiertes Ziel zu erreichen.

Wenn du willst, dass die Zuschauer deinen Kanal abonnieren, dann musst du das sagen. Wenn du willst, dass jemand auf deine Webseite geht, dann weise auf den Link in der Video-Beschreibung hin.

Benutze eine Checkliste, um den Überblick über alle Detailaufgaben zu behalten und nichts zu vergessen. Praxis macht den Meister.

2. Kurz und Knapp

Die Aufmerksamkeitsspanne von Internetbenutzern ist in der Regel nicht besonders hoch. Komme deswegen direkt auf den Punkt! Das ist auch gut für dein Zeitmanagement.

Du brauchst keinen Aufsatz draus zu machen. Teile ein komplexes Thema lieber in mehrere Teile oder Unterthemen.

Beispiel: Statt ein einziges Video über Äpfel zu machen, kannst du mehrere Videos über verschiedene Apfelsorten machen.

Das Erzählte sollte klar verständlich sein und dem Zuschauer einen Mehrwert bieten. Denn keiner will, dass der Zuschauer sich langweilt und wegschaltet. So wird es dann nichts mit der Youtube-Karriere. Deswegen lieber kurz und knapp als lang und langweilig.

Wenn du möchtest, dass sich andere deinen Gedankengang merken können, dann überlege erst, was du mit deiner Wortmeldung, deiner Präsentation, deinem Mailing erreichen willst. Mit einem Ziel vor Augen formulierst du treffender. Streiche Unwichtiges!

3. Beleuchtung

Das Licht ist beim Drehen eines Videos sehr wichtig. Die mangelnde Beleuchtung soll ja nicht von deinem Inhalt ablenken. Grundsätzlich gilt: Filme nicht gegen die Lichtquelle, außer du willst künstlerische Aufnahmen machen. Zur Einleutung einer Person sollte die Sonne oder auch die künstliche Lichquelle hinter der Kamera sein.

Das Ziel besteht darin, eine möglichst gleichmäßige Ausleuchtung ohne Schatten im Gesicht zu erzeugen.

Nicht jeder hat Scheinwerfer zur Verfügung, darum ist zu beachten, dass die Lichtverhältnisse stimmen.

Im einfachsten Fall filmt man draußen und nutzt das Tageslicht. Es klingt banal, ist aber wichtig: beachte den Stand der Sonne.

Natürlich will man nicht immer draußen filmen. Vor allem, weil es auch dort irgendwann nicht immer optimale Lichtverhältnisse gibt.

Deswegen braucht man früher oder später eine künstliche Lichtquelle um von den Gegebenheiten vor Ort unabhängig zu sein.

Moderne Smartphone besitzen ein integriertes Licht oder haben sogar einen Nacht-Modus.

Es gibt aber auch externe LED-Leuchten, die man auf die Kamera montiert oder sogenannte Ringleuchten, die in der Mitte eine Smartphone-Halterung haben.

Wenn man in Räumen filmt, sollte man das Licht so ausrichten, dass man beleuchtet ist oder sich entsprechend positionieren.

Um die perfekte Beleuchtung zu erzielen, eignen sich am besten richtige Studio-Scheinwerfer. Diese sind jedoch nicht ganz billig und von daher für Starter nicht unbedingt zu empfehlen. Vor allem, weil man mehrere Scheinwerfer benötigt, um eine Person vor der Kamera gleichmäßig auszurichten.

4. Ton

Gesprochene Kommentare oder Dialoge sind wichtige Erfolgskomponenten in der Produktion von hochwertigen Videos. Eine schlechte Tonqualität beeinflusst die Videobewertung mehr als alle anderen Faktoren!

Das allein ist Grund genug, immer zu versuchen, hochwertiges Audio zu produzieren.

Deswegen ist es wichtig, dass Sprecher klar zu verstehen sind und keine Geräusche vom Gesagten ablenken. Ein externes Mikrofon gehört zur Grundausrüstung für alle Videoproduzenten. Für den Anfang reicht auch schon ein Ansteck-Mikrofon für das Smartphone. Zu beachten ist jedoch, dass man, wenn möglich,  in einer ruhigen Umgebung filmt und Räume meidet, in es hallt.

Für ein Interview verwenden man am besten ein gutes Richtmikrofon. Gerade so weit entfernt, dass das Mikro nicht im Bild zu sehen ist. Ist der Abstand zwischen Redner und Kamera zu groß, empfiehlt sich der Einsatz eines Funkmikrofons.

Hier muss man bei manchen Kameras darauf achten, dass der Ton entsprechend gepegelt ist und bei explosiven Lauten nicht übersteuert. Smartphones und viele digitale Kameras  machen das automatisch.

5. Stativ

Das Stativ dient in erster Linie dazu, dem Verwackeln vorzubeugen. Es ist aber auch wichtig, um die Kamera genau auszurichten. Du fixierst damit deine Kamera und wählst den Ausschnitt sorgfältiger. Der Bildausschnitt ist immer gleich, so dass es für den Zuschauer leichter ist deinem Inhalt zu folgen. Ein großer Vorteil eines Stativs ist auch, dass man keinen extra-Kameramann dafür braucht um die Kamera zu halten.

Je nach Einsatzgebiet gibt es verschiedene Möglichkeiten die Kamera zu befestigen.

Für Smartphones ist die Kombination aus Selfie-Stick und Stativ besonders praktisch. Damit hat man ein wenig Dynamik bei der Videoaufnahme, kann es aber auch in Sekunden in eine Stativ verwandeln und hat dann die Hände frei.

6. Ehrlich und authentisch

Menschen wollen Menschen sehen! Also zeige dich, wenn du eine Dienstleistung hast!

Äußere Faktoren beeinflussen unser Verhalten und zwingen uns dazu, uns in bestimmten Situationen zu verstellen, um auf Andere einen guten Eindruck zu machen. Wir möchten uns möglichst immer im besten Licht darstellen. Durch dieses Verhalten verlieren wir allerdings unsere Authentizität und wirken unglaubwürdig, wenn wir nicht geborene Schauspieler sind.

Mit Authentizität verbinden wir Eigenschaften wie Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit. Ein authentischer Mensch wirkt echt, unverfälscht und strahlt Selbstbewusstsein aus. Er steht zu sich selbst, weiß über seine Stärken und Schwächen Bescheid und kann diese einsetzen.

Ein Mensch, der sich seinen Vorstellungen entsprechend verhält, wird sehr oft als authentisch und glaubwürdig bezeichnet.

7. Perfektionismus bremst

Man sagt: „Done is better than perfect!“ Es wichtiger überhaupt ein Video zu drehen, als es perfekt machen zu wollen.

Ich kenne es aus meiner eigenen Erfahrung, dass ich viele Videos in die Tonne getreten habe, weil sie nicht meinen Ansprüchen genügt haben. Ich dachte immer: Das Millionen-Publikum wird mich sonst verachten. In Wahrheit schauen deine Videos am Anfang aber keine 1000 Leute. Vielleicht nicht mal 100. Unter diesen Internetbenutzern sind immer 90 %, die an irgendwas etwas auszusetzen haben. Es in Videos aber vor allem darum seine Botschaft zu kommunizieren. Wenn die Botschaft gut ist, dann kann das Video nicht so schlecht sein. Und selbst, wenn es das beste Video der Welt ist, wird es immer jemanden geben, der es schlecht findet.

Es allen recht machen zu wollen heißt auch, dass man seinen eigenen Stil verliert.

Das Streben nach Perfektion kostet viel Kraft und Zeit. Das persönliche Optimum erreichen die meisten aber dennoch nur selten. Dies führt zu Unzufriedenheit.

Denn ein großer Aufwand für Videos lohnt sich selten. Ein Video wird deswegen auch nicht von wesentlich mehr Leuten gesehen. Deswegen ist eine Mischung aus Qualität und Zeit gefragt.

Denn die traurige Wahrheit ist: Qualität wird im Internet nicht in dem Maße wert geschätzt, wie man es gerne hätte.

Ohne entsprechende Promotion und Bekanntheit wird das schönste Video nur von wenigen gesehen.

Deswegen würde ich in erster Linie darauf achten, dass du viele Videos machst, um zu lernen, wie man es schnell macht und mit der Zeit wirst du besser werden.

Es kann auch sehr demotivierend sein, wenn man viel Zeit und Leidenschaft in ein Video steckt und dieses Video dann auch nicht mehr Zuschauer hat als ein simples Smartphone-Video mit gleicher Botschaft.

Damit du deinen eigenen Zeitplan auch einhalten kannst,  ist es  wichtig nicht jedes Detail auf die Goldwaage zu legen. Denn da kann man sich schnell verzetteln.

Eine zu große Detailverliebtheit führt stets zu einem Tunnelblick. Hier gilt außerdem: Analysiere weniger! Probleme kann man überanalysieren.

Gibt es Bereiche, in denen Perfektion nicht unbedingt erforderlich sind?

Wo ist es möglich, Energie zu sparen?

Wichtig ist den Nutzen einer Maßnahme klar zu definieren.

Bringt eine Maßnahme keinen starken Mehrwert, ist es in der Regel nicht wert viel Energie und Zeit dafür zu investieren.

Also, geh raus und dreh dein nächstes Video!

Und wenn du Hilfe dabei brauchst, ist mein Video-Coaching genau das richtige für dich!

Ein Gedanke zu „7 Tipps für professionelle Videos

  • Hallo,
    der Artikel was sehr Interessant und ich hoffe das sie weiterhin so gute Artikel schrieben werden.
    LG

    Antwort

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